Archive for the ‘ Menschen ’ Category

Ich arbeite ja auch als Foodbloggerin. Im Zuge dessen bin ich irgendwann in diversen Datenbanken diverser Agenturen gelandet und werde mit Pressematerial und der Bitte um Berichterstattung versorgt. So weit – so normal.

Heute landete eine Mail in meinem Postfach, die ich interessiert las. Eine Berliner Stiftung, die 2011 gegründete wurde, sich „Female Leadership“ auf die Fahne geschrieben hat und viele tolle und spannende prominente Frauen auflistet, plant im Vorfeld des Frauentages ein Event, um Geld für ein cooles Refugee-Projekt für Frauen und deren Kinder in Berlin zu sammeln. Unterkoffeiniert scrolle ich mit einem übernächtigten Auge durch das PDF, nicke erfreut als ich über die Ziele lese (weltweite Projekte im Bereich Bildung, Gesundheit und Schutz von Mädchen und Frauen, Hilfe zur Selbsthilfe, 100% Spendenweitergabe),  und pfeife mental durch die Zähne, als ich beeindruckt die Namen der Promifrauen lese – eine Melange aus 10 Publizistinnen, Künstlerinnen, Moderatorinnen, Motorsportlerinnen, (Ex-)Chefinnen von Softwareunternehmen,  Models und Unternehmerinnen, die am 4.3. in Berlin zusammenkommen sollen, um unter der Schirmherrschaft der Schweiz Rösti zu braten.

Wait… um bitte was?! Ich springe hektisch zum Anfang des Pressetextes zurück. Kochen? Für den Weltfrauentag? Nee.. kannnjanichsein, also das würde doch niemand…! Da muss ich mich doch verlese…- Mein Blick saugt sich am ersten Absatz fest: „Anlässlich des Weltfrauentages am 08.03.2016 kochen zehn prominente Frauen unter Schirmherrschaft der Schweizer Botschaft die Schweizer Kartoffelspezialität…“ Urgs.. kein Scherz. Nicht verlesen. Die meinen das tatsächlich im Ernst.

Weib! Zurück an den Herd!

Die Idee für dieses Projekt Geld zu sammeln ist ja schön, die – mir bis dato gänzlich unbekannte – Stiftung und deren Sinn ist wunderbar. Aber das Mittel zum Zweck? Rösti-Braten anlässlich des Frauentages? Was steht denn da für eine Aussage dahinter? Was wird damit wieder für unsere Gesellschaft inhaltlich alles mitgesendet? „Frauen* zurück an den Herd!“? Warum nicht gleich: „Putzen für den Weltfrieden“? Oder direkt ein „Stepford Wives-Contest“? Und dann noch mit 3 Männern zur Bewertung in der 9köpfigen Jury. Wie schrieb mir eine andere Foodbloggerin heute mit bitterem Unterton dazu auf Twitter: „Es geht doch nichts über die natürliche Ordnung.“ (Dass ich nur 2 Woman of Color insgesamt ausmachen kann, steht dann auch nochmal auf einem anderen Blatt…)

Frauen haben es in dieser Welt scheiße schwer. Und dann findet diese Stiftung, die für Geschlechtergerechtigkeit eintritt, tatsächlich 10 herausragende Frauen, die in ihrem Gebiet brillieren. Und macht was? Steckt sie in Schürzen und stellt sie an die Bratpfanne. Um Kartoffelspezialitäten zu brutzeln. Und das, um den Tag zu begehen, der für Gleichberechtigung, Emanzipation und die Rechte der Frauen steht. Frauen, die sich seit Ewigkeiten prekär für ihre Familien totputzen und -kochen. Das ist so dermaßen absurd, so kleinmachend und reduzierend, dass man es kaum fassen kann und das Begreifen nur langsam durch die Großhirnrinde sickert. Das hätte sich kein erzkonservativer misogyner Komiker zum Thema „Rolle der Frau“ und „die drei K“ besser ausdenken können. Clara Zetkin rotiert wahrscheinlich gerade in ihrem Grab.

Versteht mich nicht falsch: Ich liebe Kochen, Backen, Braten, Dinge geradezu magisch in göttliches Essen zu verwandeln.  Es ist Teil meines Berufes, aber „Female Leadership“ zum Frauentag (!) dazu zu bringen sich an den Herd zu stellen, läuft irgendwie am Sinn dieses Tages elementar vorbei, reproduziert die gängigen Rollenklischees – aus denen wir ja gerade noch versuchen zu entkommen – und ist aus feministischer Sicht mehr als nur etwas verstörend. Gut gemein ist halt manchmal die kleine Schwester von Scheiße. Schade drum. Sehr, sehr, sehr. :/

Mehr zu diesem Event findet sich auf der Webseite von Astraia, auf Twitter und in ihrem FB-Profil.

 
März 2nd, 2016 Berlin speziell, Menschen | No Comments
 
 

Ich kann meine Gefühle in den letzten Jahren/Monaten/Wochen nicht wirklich in Worte fassen. Seit Jahren rede ich mir den Mund fusselig über Alltagsrassismus und werde milde belächelt. Da naht nix mehr. Es ist direkt zwischen uns.

Wenn ich als Kind von den Verbrechen der Nazizeit gelesen habe und von jüdischen Mitbürgern, die da blieben, habe ich es nie verstanden. Warum sind die denn nicht einfach gegangen? Geflohen? Weil sie nicht konnten. Weil niemand sie wollte. Weil sie fassungslos waren, dass ihre eigenen Mitbürger, ihre Nachbarn so sein konnten. Weil das ja hier auch ihr Land, ihr Leben, ihre Häuser, ihre Arbeit, Familien und Freunde waren. Unglauben. Fassungslosigkeit. Entsetzen. Und es ist gerade mal 75 Jahre her. Müssen wir da wirklich schon wieder auf Repeat gehen? Lernt der Mensch nie, nie, niemals aus seiner Geschichte? Mir nimmt es die Luft zum Atmen. Ja, der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Auch wenn ihr weg schaut.

 
Februar 26th, 2016 (Alltags-)Rassismus, Menschen, Politisch | No Comments
 
 

Liebe Maus!

Ich bin 34 Jahre alt und gucke Dich schon, seit ich ein kleines Mädchen war. Auch heute noch nehme ich mir gerne sonntags die Zeit und lerne bei Dir neue spannende Dinge.
Du bringst wöchentlich vielen Kindern – den Erwachsenen von morgen – tolle Sachen bei und gibst ihnen Einblicke (und regst damit Gedankenwelten an), die sie sonst vielleicht nicht gehabt hätten.
Heute habe ich allerdings zum ersten Mal etwas bei Dir gesehen, was mich ehrlich entsetzt hat. Im Nachklapp zur Sendung wurden Mützen vorgestellt, die ein Junge namens Clemens gefertigt hatte.

Ja, Du musst viel vereinfachen, Informationen selektieren und Informationen in bekömmliche Häppchen schneiden, damit die Kinder sie problemlos aufnehmen können. Das ist eine große Verantwortung.

Aber ernsthaft: „Clemens ist Autist. Das heißt, er hat es nicht so mit Lesen und Schreiben.“ Das ist das, was Du und dein Team zu dieser nicht gerade sehr seltenen Behinderung in die Köpfe von Kindern pflanzt? Dieser simple Satz sagt im Grunde – undifferenziert interpretiert, da für die meisten Kinder Lesen-und-Schreiben-lernen ja die Norm ist – aus: „Alle Autisten sind dumm.“ Und mit diesem Samen, den Du in die Kinderköpfe legst, wachsen sie heran. Er wird Wurzeln schlagen, sich verzweigen und Früchte tragen. Nicht bei allen, aber sicherlich bei vielen. Denn die Maus, das ist ja eine Institution. Eine „gute“ Sendung, eine die die Wahrheit sagt, der man vertrauen kann.

Gerade mit der noch relativ nahen Vergangenheit und Gegenwart, dass viele Menschen mit Behinderungen für debil gehalten wurden und noch werden, finde ich diese Reduzierung stark problematisch.

Und nein, ich habe keinen Autismus, auch kein Familienmitglied, das Autist*in ist und ich bin sicherlich auch nicht perfekt und mache Fehler im Umgang mit anderen Menschen. Dennoch hat mich dieser Satz und die damit einhergehende, fehlende „Awareness“ für so ein sensibles Thema regelrecht fassungslos gemacht.

Auf der Seite von Autimus Deutschland e.V. findest Du viele Informationen zu den Symptomen des Autismus. Schnell zugängliche und ausführliche Infos, die sicherlich alle besser gewesen wären als „Kann nicht lesen und schreiben.“

Über ein Feedback und – noch besser – eine Richtigstellung würde sicherlich nicht nur ich mich freuen.

Liebe Grüße

Shermin

(Diese Mail habe ich eben an die Maus unter maus@wdr.de geschickt. Vielleicht möchtet ihr ja auch etwas dazu sagen, gerne könnt ihr die Mail auch als Vorlage nutzen. Nachdem ich mir vorhin bei  Twitter kurz Luft gemacht hatte, durfte ich ja erfreulicherweise feststellen, dass wir nicht die einzigen waren, denen das übel aufstieß.)

Edit 13.01.: Begrifflichkeit verändert, siehe Kommentare.

 
Januar 12th, 2014 Diskriminierung, Menschen | 5 Comments
 
 

Meine freundliche Filterbubble hat in letzter Zeit immer mehr Einschläge zu verzeichnen. Leise frage ich mich, ob es wirklich mehr ist oder  ich schlicht sensibilisierter bin. Ich weiß es nicht und hoffe schlicht auf Letzteres.

Das fing für mich mit dem netten Alltagsrassismuskörbchen im letzten Januar an, ging weiter mit harmlos erscheinenden Sätzen, die man zum Beispiel bei Facebook liest („Ich hab ja nichts gegen Ausländer… aber!“, „Ich bin ja selbst Ausländerin – deswegen darf ich sowas sagen!“, „Die Asylbewerber sind einfach auch auf dem Platz, wo ich sein will. Dazu haben die kein Recht!“), wurde begleitet von den üblichen Sprüchen bei Realbegegnungen („Oh, da hatte ich aber jetzt jemand mit dunklerer Haut erwartet!“, „Sie sprechen aber gut Deutsch!“)  und wurde zuletzt damit gekrönt, dass ich mich in einer Gruppe von Frauen wiederfand, die sich gegenseitig in ihrem Alltagsrassismus bestärkten und Argumente relativierten. Derailing wie aus dem Lehrbuch.

Passiert in einem Kurs, in dem ich mich seit einem Jahr befinde und wo mich sehr wohl und sicher fühle. Alle Anwesenden weiblich, das Gros Ende 20 bis Mitte 30 und mit akademischer Bildung. Jede Einzelne würde sich wohl niemals als Rechte bezeichnen und sich eher dagegen empören.
Aber genau dort darf ich mir von einer privilegierten, weißen, blonden Frau genervt erklären lassen, dass sie das N-Wort als voll okay empfindet. Weil sie meint es ja nicht „so“.
Scheiß drauf, wie es anderen Menschen damit geht, wenn man sie mit einem abwertenden Begriff zusammenfasst, der vor kolonialer Vielschichtigkeit geradezu trieft. Ich ertrage es nicht, dabei den Mund zu halten. Vielleicht wäre das weiser für mich. Doch diese Art von Weisheit hatte ich schon in der Grundschule nicht, als ich eine Freundin gegen dummrassistische Sprüche zu verteidigen versuchte. Die über 25 Jahre dazwischen haben das scheinbar nicht geändert.
Ich stehe alleine da. Versuche zu erklären, dass „es“ eben nicht okay ist. Eine Freundin versucht halbherzig zu vermitteln. Der Rest schweigt (und billigt damit stumm) oder ist sich offen einig:  Solche Diskurse sind im Grunde übertrieben. Unnötig. Genau wie dieser Feminismus und dieses nervige angehängte „in“. Man solle seine Kräfte doch lieber auf echte Sachen konzentrieren und wirklich was verändern.
Ich versuche zu argumentieren, krampfhaft ruhig zu bleiben, während ich merke, dass sich meine Stimme hebt.
Irgendwann verstumme ich. Presse die Lippen aufeinander. Weil… entweder schreie ich gleich mein Entsetzen heraus oder ich weine. Beides will ich nicht. Keine Blößen zeigen. Nicht früher fliehen. Nicht die Kehle darbieten. Ich harre aus. Bleibe auf meinem Platz. Als die Zeit um ist, packe ich meine Sachen zusammen und gehe. Mein Gesicht, meine Arme und Beine wollen mir nicht so recht gehorchen. Erst Daheim fühle ich mich sicherer.

Und ich stelle erneut für mich fest: Der Rassismus hat wieder seinen Platz in der Mitte der Gesellschaft bekommen. Oder besser gesagt: Er war schon immer da, ist aber jetzt endlich wieder salonfähig geworden. Mein untertänigster Dank an Sarrazin, PI und andere intellektuelle nationalkonservative  Gruppierungen.

Es ist beklemmend und bedrohlich. Gerade, dass es aus der gebildeten, denkenden Ecke kommt, macht es für mich schlimmer. Ich kann es nicht einfach als simple Dummheit der bildzeitungslesenden Masse abtun. Atem-beraubend. Atem raubend. Wie ein Alb, der einem nicht nur auf, sondern in der Brust hockt, seine Arme um die Lungen und die Seele schließt und zu drückt.  So fühlt frau sich dabei. Der Gedanke: Flucht. Aber wohin? Auf einen anderen Planeten? Mehr oder weniger gedankenloser Rassismus existiert in jedem Land. Ich kann und will vor meiner Heimat nicht die Augen schließen und sie damit verdammen, dass ich sie solchem Gedankengut ohne jegliche Gegenwehr überlasse.

Geschrieben in der Hoffnung, dass ich hier auch in  Zukunft mein  Zuhause habe. Und mit großem Dank an die Menschen – quer durchs Netz -, die mich an diesem Abend aufgefangen und damit Fassungslosigkeit und Betäubung abgefedert haben.

 
Oktober 7th, 2013 (Alltags-)Rassismus, Alltag, Menschen, Monster - Mumien - Mutationen | 2 Comments
 
 

Mein Name ist Mounira. Ich bin 67 Jahre alt.
Meine Heimat ist … war Syrien. Aber das Land, das ich kannte, gibt es wohl bald nicht mehr.
Seit einigen Monaten bin ich in Deutschland. Mein Sohn und meine Tochter leben seit Jahren hier. Ich habe wohl Glück hier zu sein. In Sicherheit. Mit eigener Wohnung. Staatlicher Unterstützung. Verfügbaren Ärzten. Hilfe, wenn ich darum bitte.
Anderen geht es nicht so gut. Sie haben kein Geld und können deswegen nicht fliehen und sich retten. Oder sie leben wie Vieh in Flüchtlingslagern.
Manche sind zwanghaft optimistisch – was bleibt auch anderes. Einige sagen auch, dass wir Baschar al-Azad noch auf Jahre hin am Hals haben. Wieder andere bleiben freiwillig in Syrien und helfen – zum Beispiel traumatisierten Kindern.

Syrien – das ist derzeit Angst, Tod, Hunger – und natürlich Verdrängung und Weiterleben. Was bleibt den Menschen denn sonst?
Worauf ich hoffe?
Ich WILL, ich KANN die Hoffnung nicht fallen lassen, dass ich irgendwann zurück in meine Heimat kann. Nicht für immer. Nur für einige Zeit. Um Abschied nehmen zu können. Um zu trauern. Ohne Zwang. Mit Zeit. Um mich von liebgewonnenen Dingen und meinem bisherigen Leben trennen zu können. Vielleicht, um ein Stück von Früher aus meinem Haus zu holen. Und vor allem, um Freunde und Familie wiederzufinden.

So komisch es klingt, aber die Flut in Deutschland gibt mir gerade Trost. So viele Menschen, die von heute auf morgen alles verlieren – und das ganz ohne Krieg. Der plötzliche Abschied kann immer und überall geschehen und das Leben wird letztendlich dennoch immer gewinnen.

(Mounira existiert nicht. Sie ist eine fiktive Person, ihre Gedanken und Empfindungen sind aber real. Der Text entstand nach Gesprächen mit in Deutschland lebenden Menschen, deren Lebensmittelpunkt vorher in Syrien/Damaskus war.)

 
September 10th, 2013 Kunst!, Menschen, Politisch | No Comments
 
 

Ich könnte mich jetzt lang und breit darüber auslassen, wie schmierig ich den Herrn von und zu Guttenberg samt seiner Frisur finde, dass mir sein erster Anblick damals zwar nicht Instant-Hate bescherte, aber ich immerhin den Eindruck hatte, dass mir spontane Antipathie-Pocken unsichtbar aus jeder seiner Poren entgegen quollen.  Ich könnte also erzählen, dass der Mann bei mir vom ersten Augenblick an, als er seinen wohlgeformten Barbie-Ken-Mund öffnete, absolutes Misstrauen auslöste und sämtliche Alarmsirenen in meiner Großhirnrinde -rein  metaphorisch betrachtet – dauerkreischten. Ich könnte auch berichten, dass bei den ersten Meldungen über Plagiatsvorwürfe ein hämisch-boshaftes Lachen meinen bezaubernden Lippen entglitt.

All das könnte ich. Werde ich aber nicht. Weil – das wäre ja sehr stark subjektiv eingefärbt und daher total unsachlich…  Und nett wäre es wahrscheinlich auch nicht. Also, um nicht davon zu sprechen, was jener Mann schon vor Urzeiten mit meinen irritiert aufgestellten Nackenhaaren anstellte, werde ich mich mal seiner Doktorarbeit widmen.

Karl Xerox Theodor zu Guttenbergs Doktorarbeit

Ich habe zwar nie eine Doktorarbeit geschrieben (ich fürchte, dazu fehlten mir Ehrgeiz und Dreistigkeit), sondern nur eine Magisterarbeit und unzählige andere wissenschaftliche Seminararbeiten  verfasst. Als Akademikerin und freie Journalistin (die es ja grundsätzlich berufsbedingt hassen, wenn ihre Texte sich unbezahlt und ohne Quellenangabe plötzlich irgendwo anders wiederfinden ;-)) kann ich sehr gut verstehen, warum sich so viele über die Plagiatsvorwürfe aufregen.

Was ich nicht verstehen kann, ist, dass es tatsächlich Leute gibt die rumquengeln, dass das doch alles nicht so schlimm wäre und die paar kopierten Textstellen doch niemandem weh tun. Die Vorwürfe wären ja alle nur aus Neid entstanden oder die Opposition hätte das angeleiert und Herr Guttenberg wäre ja dennoch ein guter Verteidigungsminister,  er macht seinen Job doch toll und soll keinesfalls zurücktreten. Und schließlich hat ihn ja Frau Merkel auch nicht als Hiwi angestellt, wa? Mal so ein paar Fußnoten zu vergessen… das is‘ doch pille palle. Das kann ja jedem mal passieren. Ist ja menschlich. Oder nicht?

Solche Aussagen bringen mein Blut zur Wallung. Und zwar nicht im positiven Sinne. Um das klar zu stellen: ich bin die letzte, wirklich die aller-, allerletzte, die sich darüber aufregt, wenn man mal vergisst eins, zwei Zitate zu kennzeichnen.  Das ist nicht schön, das ist nicht toll. Aber es kann – begraben unter einem riesigen Berg von Notizzetteln, der Arbeit mit verschiedenen Arbeitsversionen und mit der Hektik des herantrabenden Abgabetermins – durchaus mal vorkommen. Da schreibt man sich rasch was aus der Sekundärliteratur heraus und vergisst es dann im Stress einfach zu kennzeichnen. Oder kann das später eventuell nicht mehr genau verifizieren, ob der Satz selbstverfasst oder aus einem anderen Werk entnommen ist. (Lacht nicht, bei Arbeiten mit 20-30 verschiedenen Quellen, über einen längeren Zeitraum hinweg, mit hypothetisch chaotischer Arbeitsweise, wäre das denkbar) Das ist dann – im gewissen Maße – ein beschissener, aber unabsichtlicher Fehler, der eine unsaubere Arbeitsweise quittiert und über den man mal hinweg sehen kann.

Wissenschaftliches Arbeiten

Jetzt kommt das große „Aber“: Aber bei aller öffentlicher Bagatellisierung der Guttenbergschen Doktorarbeit – dies scheint hier nicht vorzuliegen. Ich mag den Mann nicht, aber ich habe mich dennoch bemüht die Sache unvoreingenommen als Wissenschaftlerin anzusehen, gerne bereit mal den einen oder anderen Flüchtigkeitsfehler durchgehen zu lassen. Was ich dann  beispielsweise im Guttenplag – vorfand und las, wollte ich im Grunde nicht glauben. Denn so unglaublich dumm und dreist kann eigentlich kein Mensch vorgegangen sein. Was sich vor meinen Augen auftat, war systematisch, betrieben von einer gewissen kriminellen Energie und Verschleierung. Denn wenn man ein Zitat einfügt und dann versehentlich vergisst die Fußnote einzufügen, dann kommt man dennoch noch lange nicht auf den Gedanken, das Zitat nochmals etwas umzuschreiben und zu verfremden. Genausowenig, wie einem spontan entfallen kann, dass man mal eben ganze Passagen entwendet oder ganze 15 Seiten in seine Dissertation einfließen lässt.

Um mich nicht misszuverstehen: Das Aufnehmen von schon vorhandenen Thesen und die Handhabung sie einfließen zu lassen – das ist sicherlich ein Großteil der wissenschaftlichen Arbeit. Man baut eben auf den Forschungen und Erkenntnissen anderer auf, aber selbst für diesen Fall von indirekten Zitaten gibt es dann noch eine Fußnote, die mit „Vgl.  siehe hier und dort….blablabla“ ihren Anfang nimmt, um korrekt zu belegen wo man Anleihe für diese Gedankengänge genommen hat. Es ist allerdings Sinn aus diesen gesammelten Fakten abschließend in Eigenleistung seine eigenen Schlussfolgerungen und Theorien zu ziehen

Guttenberg – der Umgang mit den Plagiatsvorwürfen

Was Herr Guttenberg sich da zusammengeguttenbergt ..äh.. gezimmert hat, ist also – von meiner privaten und bescheidenen Warte aus – ein geplanter Betrug und eine vorsätzliche Täuschung, die abschließend auch noch die echte wissenschaftliche Arbeit anderer Akademiker abwertet.  Zumal es ein nicht gerade glückliches Licht auf seine Persönlichkeit und Arbeitsmoral wirft. Denn spätestens ab dem Grundstudium sollte jedem klar sein, dass ein solches Arbeiten mehr als nur ein wenig ehrenrührig ist.

Und selbst wenn es eine von der Opposition lancierte erste Meldung zu dem Thema gegeben hätte – es interessiert an dieser Stelle einfach nicht. Die Doktorarbeit hat nicht heimlich jemand von der Opposition verbrochen und dem armen Guttenberg untergeschoben, das hat er nämlich ganz allein zu verantworten. Weil einen Ghostwriter hat er ja garantiert nicht beschäftigt. Sagt er.

Spannend finde ich, dass viele Menschen scheinbar zwischen den hier unter Beweis gestellten Charakterzügen und seiner Arbeit als Verteidigungsminister unterscheiden können. Das ist ungefähr so, als würde ich einem windigen Gebrauchtwagenverkäufer, ein neues Glanzpolish für seine Karosserie verpassen und ihm dann, weil er ja so hübsch glänzt, die Oberherrschaft über die deutschen Truppen antragen. Man möge doch bitte mal die Augen öffnen – dieser Fall, diese Handlung betrifft den GANZEN Menschen. Da ist keine Trennung möglich, das ist auch keine Bagatelle – das ist eine ganz klare Frage von Vertrauen. Und wenn mein Verhältnis zu ihm vorher schon einen Knacks weg hatte – jetzt ist es förmlich unterirdisch. Für mich als deutsche Staatsbürgerin hat so ein Mann, so ein Mensch, wirklich nichts mehr in einem öffentlichen Amt zu suchen. Fertig. Im Grunde würde es der Anstand gebieten, dass er  zurücktritt und nicht, dass er überlegen lächelnd seinen Titel ruhen lässt.

Wenn ich König von Deuuutschland wär….

Leute – macht doch bitte mal die Augen auf – der Typ ist vor ein paar Jahren plötzlich auf der politischen Bühne erschienen. Der perfekte siegfriedianische junge Held: Groß, gutaussehend, selbstsicher, machthungrig – an seiner Seite das sozial-engagierte blonde Kampfweibchen – und dann auch noch adelig! Mein Gott! Fehlt nur noch das Schwert. Spätestens jetzt fängt der durchschnittlich-obrigkeitsgläubige und adelsgierige Bildzeitungsleser hektisch an zu hyperventilieren und erleidet quasi den politischen Megaorgasmus. Adel! Blaues Blut! Fast so wie datt William und datt Kate in England! Oder damals im Kaiserreich. Ganz egal, ob in Deutschland der Adel noch existent ist oder nicht: Hach – ein eigener König (und ich denke auf das Bundespräsidenten- oder Kanzleramt  ist KXTs sehr geschickt konstruierte und PR-mäßig geplante Karriere langfristig ausgelegt – man braucht ja schließlich Ziele im Leben), na das wäre doch was.  Dann wären wir Deutschen ja endlich mal wieder was. So mit so ner Quasi-Monarchie von Guttenbergs Gnaden. Da wäre die Ordnung dann wieder hergestellt. Immer wieder faszinierend zu beobachten, wie sehr die menschliche Natur dazu neigt – ja eher giert – sich selbst klein zu halten und zu einem katzengoldschillernden Führer aufzublicken.

Die Zukunft von Deutschland

Und ich fürchte fast – so wird es kommen. Trotz Doktor-und-Plagiatsskandal, wird es der Delinquent schaffen, was noch keiner vor ihm schaffte, sich wohl behütet aus seiner misslichen Lage herauswinden, das ganze souverän lächelnd als Kavaliersdelikt abtun und huldvoll seinem Volk zu winken. Und das Volk, das Revolutionen auslöste und umbarmherzige Machthaber und Unterdrücker stürzte, wird (bis auf wenige Ausnahmen, die damit beschäftigt sein werden, sich vor Unbehagen zu übergeben) glückselig-verliebt zu ihrem Herrn aufblicken.

Ich hoffe doch sehr, dass ich mich betreffs dieser Deutschlanddystopie irre, mein Instinkt mich trügt und meine Abneigung meine Sinne all zu sehr vernebelt. Andererseits – die Piraten (bei denen ich seit diesem Jahr kein Mitglied mehr bin), haben mich im Kleinen gelehrt, dass in der Politik immer irgendwo ein selbstherrlicher Suppenkasper auftaucht, der sein Pfauenrad auf dem Rücken der anderen schlägt. Nicht nur die Revolution, auch die Politik frisst genüsslich ihre eigenen Kinder und lässt sie dann zwar ohne Kopfschuss, aber jeglicher Ideale und Visionen beraubt zurück.

Ich bin dann mal kurz weg, arbeiten und meinen Brechreiz bekämpfen.

 
Februar 22nd, 2011 Menschen, Politisch | 4 Comments
 
 

Hebammen? Warum sollte man sich denn bitte darüber Gedanken machen? Ich persönlich habe mich – dank mangelnder Kinder – damit jedenfalls noch nicht weiter beschäftigt. Derzeit bin ich aber dazu gezwungen. Denn klar: Kinder möchte ich auch irgendwann haben. Und gedanklich-diffus bin ich zumindest immer irgendwie davon ausgegangen, dass ich dann vielleicht von einer Hebamme begleitet werde.
Momentan sieht es nur so aus, dass ich in einigen Jahren dazu wohl keine Chance mehr haben werde, denn der Berufszweig der Hebamme wird wohl ab diesem Jahr – wegen exorbitant steigender Versicherungen – nicht mehr lange weiterleben.

Was macht eine Hebamme eigentlich?

Hebammen – die Bezeichnung bedeutet laut Tante Wiki: althochdeutsch Hev(i)anna: „Ahnin/Großmutter, die das Neugeborene aufhebt/hält“. Eine, wie ich finde, wunderschöne Bezeichnung, die auch Sinnbild der Arbeit ist, die Hebammen leisten.  Der Berufsstand der Hebamme ist uralt und begleitet unsere Zivilisation schon immer – oder was denkt ihr, wie die Generationen vor uns das Licht der Welt erblickt haben? Sterile Operationssäle und gottgleiche  Weißkittel gab es vor ein paar Jahrhunderten noch nicht.

Hebammen begleiten die Schwangerschaft, die Geburt, betreuen die Wöchnerinnen und stehen auch beratend nach der Geburt zu Seite. Bei so einer wichtigen Lebensveränderung und Umstellung eine gewichtige Aufgabe. Viele Frauen (und bestimmt auch Männer) müssen erst lernen mit einer Schwangerschaft, bzw. einem Baby umzugehen, sich darauf einzustellen. Viele Sorgen, Fragen und Ängste tauchen auf – die Hebamme steht in der Regel (auch medizinisch!)  zur Seite, leistet Schwangerschaftsvorsorge, gibt Rat, sieht die Veränderungen und führt die Geburt durch.

Hebammen: E-Petition im Bundestag

Die Frage ist nur: wie lange noch? Wenn sich in naher  Zukunft nichts ändert, werden viele Frauen (und auch Männer) den Beruf der Hebamme aufgeben müssen. Soweit ich weiß, werden auch etliche Geburtshäuser dazu gezwungen sein, zu schließen. Hierzu ein kurzer Ausschnitt von der Seite der Initiative „Hebammen für Deutschland“, die eine Petition zur Soforthilfe im Bundestag eingereicht hat. Seit zwei Tagen kann man hier online mitzeichnen –  also meldet euch an (wenn ihr das nicht eh schon seid) und werft eure politische Stimme in die Waagschale. Greift euch eure Familienmitglieder und Freunde und gebt eure Stimme ab – schließlich geht es um uns und darum wie wir unsere Kinder bekommen. So fern das für manche auch noch in der Zukunft sein mag – irgendwann wird es vielleicht aktuell und dann hat man keine Wahl mehr, weil der jahrtausendealte Berufsstand der Hebamme dank bürokratischer Exzesse ausgestorben ist. Tiefgreifendere Informationen zur Problematik  sind auf der Homepage der Aktion zu finden.:

„Durch erhöhte Beiträge zur Haftpflichtversicherung der Hebammen wird Frauen die Möglichkeit genommen den Geburtsort ihres Kindes frei zu wählen oder sich für individuelle Hebammenunterstützung während der Geburt zu entscheiden!

Geburtshaus-, Hausgeburtshebammen wie auch Hebammen und GynäkologInnen, die Belegbetten in Geburtskliniken haben, sie alle sind in ihrer beruflichen Existenz gefährdet und können unter diesen neuen Vorrausetzungen Geburtshilfe nicht weiter anbieten.

Die Politik muss dringend tätig werden! Es gibt kaum Versicherer, die noch bereit sind, für Geburtshilfe zu haften. Unsere Berufsgruppe ist mit 4.500 freiberuflichen Hebammen zu klein, um weiter die Haftpflichtabsicherung für ca. 160.000 Geburten zu leisten. Das entspricht einem Viertel der Gesamtgeburtenzahl Deutschlands. Daher brauchen wir Ihre Unterstützung.

Seit 5. Mai läuft die Zeichnungsphase der E-Petition des DHV an den Deutschen Bundestag. Sie wird online unterzeichnet:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=11400


 
Mai 7th, 2010 Gesetzgebung, Menschen, Politisch | No Comments
 
 

Manchmal, manchmal da begegnen sich zwei Fremde, treffen für einen Augenblick aufeinander, bekennen ihre Geheimnisse, laden Schuld ab, verändern Leben und Ansichten, lösen sich plötzlich wieder, streben auseinander und berühren sich nie wieder.

Seit zwei Tagen verfolgt mich eine Begegnung im Wartezimmer. Eine Frau setzt sich neben mich, etwas älter als ich. Nett sieht sie aus, aber mein Magen zieht sich leicht zusammen. Mit irgendeiner Belanglosigkeit zieht sie mich in ein Gespräch, erwähnt ihre Schwangerschaft. Ich lege mein Buch beiseite. Dann, plötzlich, unerwartet, blickt sie mich an und erklärt mir, dass sie  gerade vom Frauenarzt kommt und hier ist um weitere Fragen abklären zu lassen. Ihr Baby ist seit sieben Wochen nicht gewachsen. „Das wird wohl nichts mehr.“, tropft von ihren Lippen. Sie blickt mich an. Blank. Die Worte purzeln zwischen uns zu Boden. Ich schlucke. Blicke ihr ins Gesicht. Sehe eine hauchdünne Schicht heiter-mechanischer Beherrschung, darunter einen dunklen Abgrund. Da sitzt eine Frau neben mir, mit einem toten Baby in ihrem Bauch und erzählt mir von ihren drei lebenden Kindern. Sie weiß es, aber begriffen hat sie es noch nicht. Ich verstehe, warum es aus ihr heraus bricht. Das es vielleicht leichter fällt, das Entsetzliche erstmal einer Wildfremden aufzubürden. Ich sehe, dass sie ein Stück Normalität braucht, die Fremde mit dem toten Kind in sich. Mein Lachen ist vielleicht ein wenig schrill, meine Stimme einen unbestimmten Hauch belegt, von den Tränen die mir hinter den Augen sitzen, aber ich wende mich ihr zu. Rede mit ihr. Schenke ihr etwas Zeit. Versuche einen Schmerz zu mildern, den man nicht erleichtern kann, der noch nicht mal angefangen hat zu brennen.  Bis ich gerufen werde und weg bin, die Wege wieder getrennt sind.

Nachts wälze ich mich durch mein Bett, traumschwer verfolgt von ungeborenen Kindern. Und im Morgengrauen frage ich mich, wieviele Millionen auf diesem Planeten heute einen ähnlichen Weg gegangen sind.

 
April 28th, 2010 Alltag, Menschen | No Comments
 
 

Liebe Frauen auf der Welt, ich habe euch etwas mitgebracht: einen großen Strauß virtueller roter Nelken.

Heute jährt sich der, unter starker Initiative von Clara Zetkin ins Leben gerufene, Tag „für die Rechte der Frauen und den Weltfrieden“ in seiner Gründung zum 100. Mal. Aber Tante Wiki kann das historisch bestimmt besser erklären als ich. Das Goethe Institut veranstaltet anlässlich dieses Jubiläums heute eine Konferenz in Kopenhagen und lädt zu einer Retrospektive ein.

Weltfrauentag? Wozu?

Als Kind konnte ich mit dem Frauentag eher wenig anfangen. Was soll ich feiern? Mich selbst? Meine Gebärmutter? Mein Blut? Das undefinierbare „Weiblichsein“? Auch das Wortungetüm „Frauenrechte“ entzog sich mir früher. Ich war sicher eingebettet in meiner Familie, fühlte mich nie diskriminiert, durfte immer das tun was ich wollte – oder empfand es zumindest so.  Ich wusste nichts von Misshandlung, Beschneidung, Gewalt, Mutlosigkeit, Ungleichheit, gesellschaftlicher Gefangenschaft, zweierlei Maß.

Unvorstellbar war es für mich, dass Frauen jemals nicht frei wählen durften, dass sie unter einer Oberherrschaft standen, ihrem gesetzlichen Vormund Rechenschaft ablegen mussten, nicht arbeiten durften, dass sie einfach nicht zählten, allenfalls einen Wert als Gebärmaschine oder hinter Glas gesetzte, mit Wohlwollen betrachtete, überzüchtete Blume hatten, und doch so viel leisteten.

Heute – und auch nachdem ich eine kampffeministische Phase in meiner Pubertät hinter mir habe 😉 – sehe ich etwas klarer und die brüchige Verbindung zu diesem Tag ist etwas fester. Feiern…? Nunja. Eher Erinnerung. Mahnung. Wachrütteln. Erweisen von Respekt und Achtung. Erhalten ebendieser. Öffnen von Augen. Den brennenden Blick zielgerichtet auf die Fehler und Ungerechtigkeiten dieser Welt lenken. Absichtlich den Finger in die Wunde legen, sehnden Auges und streitbar noch etwas Salz hineinreiben, damit kein trügerischer Frieden darüber wuchern kann.

Vergessen sollte man dabei allerdings auch nicht, dass vieles von dem, was mir heute an veralteten Ansichten, über das, was Frauen tun oder wie sie sein sollten, entgegenschallt, tatsächlich von anderen Frauen entgegengebracht wird. Und ich habe dabei gelernt: auch kultureller Fortschritt kann sich zum Zwang auswachsen und die persönliche Entfaltung beschneiden.

Ich bin dankbar, dass es vor mir Frauen gab, die für unsere Rechte gestritten haben. Ich will euch sagen, dass ich euch sehe. Ebenso wie diejenigen, die auch heute noch – auf den unterschiedlichsten Schauplätzen – kämpfen. Ich bin dankbar, dass ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin. Ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die mir als Mädchen hier geboten wurden. Und so sehr ich die Kultur meines Vaters schätze, ihn liebe und wahrscheinlich auch dort die Chance bekommen hätte zu studieren – ich bin verdammt dankbar, dass ich nicht im Irak meinen bisherigen Lebensweg zu gehen hatte. Danke, dass ich es als selbstverständlich ansehen darf frei zu wählen und zu tun was ich will.

Eine Frau

 
März 8th, 2010 Alltag, Menschen | 1 Comment
 
 

Seit 1988 gibt es am 1. Dezember den Welt-AIDS-Tag mit zahlreichen Aktionen.  Ins Leben gerufen wurde er von UNAIDS einer Organisation der Vereinten Nationen, die sich den Kampf gegen diese Immunschwächekrankheit auf die Fahnen geschrieben hat.

Die Rote Schleife

Obwohl seit Jahrzehnten Aufklärunggsarbeit betrieben wird, ist AIDS leider immer noch kein Thema von Gestern. Erkrankte Menschen haben auch heute noch mit großen Vorurteilen zu kämpfen und die Zahl der Neuerkrankungen ist immernoch erschreckend. Viele Menschen halten sich für irrational immun und meinen, dass AIDS-Vorsorge für sie nicht nötig ist. In den westlichen Ländern grassiert der Virus also trotz Aufklärung, wegen der Ignoranz die wir ihm entgegen bringen. Wenigstens werden Kranke hier mit Medikamenten versorgt. In afrikanischen Ländern, wo ganze Familien von AIDS hinweggerafft werden und Medikamente Mangelware sind, schreiben die erkrankten Eltern inzwischen „Memory Books“, damit die zukünftigen AIDS-Waisen nach deren Tod zumindest eine einzige greifbare Erinnerung haben.

Spenden gegen AIDS

AIDS ist heimtückisch und schwindet gerne aus unserem Bewusstsein – uns betrifft es ja scheinbar nicht, oder? Ich trage heute meine AIDS-Schleife, denn AIDS darf nicht vergessen werden. Wer spenden möchte, hat vielfältige Möglichkeiten, die Arbeit gegen die Immunschwächekrankheit zu unterstüzen. Gespendet werden kann per SMS, per Online-Überweisung oder per Einzugsermächtigung. Auch kleine Beträge helfen weiter.

Verschließt nicht die Augen, macht mit!

 
Dezember 1st, 2009 Menschen | No Comments
 
 
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